Horroridee – Kellerflämmen

Heute hatte ich um die Mittagszeit eine dumme Eingebung. Ich stellte mir plötzlich die Frage, wie ich nach einer Elektroinstallation den Kellerboden flämmen soll, wenn an den Wänden Kunststoffleerverrohrungen am Boden herausstehen. Schließlich sollen diese ja nicht verbruzelt werden. Kurze Nachfrage bei der Baustellenhotline bestätigte meine Befürchtung und verschlimmerte diese sogar noch! Denn laut ÖNORM und Spezialistenmeinungen muss jeder Kellerboden, auf den ein Estrich kommt, durch eine Horizontalsperre (Flämmen) abgedichtet werden. Selbst bei Dichtbeton steigt Feuchtigkeit auf und könnte so später bei der Kellernutzung zu Feuchtigkeitsproblemen führen.

Mir wurde plötzlich ganz anders. Schließlich ist heute Freitag und am Dienstag würde es mit der Elektrik  im EG und KG weitergehen. Wenn ich nun wirklich alles Flämme, dann würde das heißen, dass dies bis Di 07:30 erledigt sein müsste. Ein großes Rätsel tat sich auf. Was tun?

Nachdem Gerald meine Ratlosigkeit bzw. Hilflosigkeit zu spüren schien und er die Wichtigkeit dieser Feuchtigkeitssperre für sehr notwendig hielt, bot er mir an, dass er seine umfangreichen Erfahrungen im Flämmen einbringen würde und wir am Montag in einem Nachteisatz den Keller flämmen würden. Dazu bekam ich eine Einkaufliste übermittelt und nach Möglichkeit sollten wir zu dritt sein.

Voranstrich (Siloanstrich)

1x Gasflasche (am besten kleine Metallflasche)

ausreichende Rollen GV 45 (je nachdem wie verwinkelt der Keller ist)

1 Paar alte Schuhe (mit dicker Sohle)

dicke Handschuhe

mehrere Stanleymesser mit Ersatzklingen

1x Pepanten Hautcreme (für die Verbrennungen)

1-2 Kisten Bier

Ganz wichtig wäre dabei auch der Voranstrich, der zwecks Trocknung und Ausdampfens,  mind. 1 bis 2 Tage vor dem Flämmen erfolgen sollte. Der Voranstrich sorgt für eine gute Verbindung zwischen der rauen, staubigen Betondecke und der Flämmbahn.

Eine schöne Aufgabe, dies alles am Freitagnachmittag zu erledigen, wo für heute und morgen eigentlich andere Arbeiten geplant waren. Einen Helfer konnte ich schnell finden. Robert, mein Arbeitskollege, erklärte sich großzügiger weise bereit, mir bei dieser heißen und grausigen Arbeit, bei unverschämter Arbeitszeit zu helfen. DANKE!

Dennoch behielt ich mir den Freitag noch zum Nachdenken offen. Irgendwie will ich nicht den ganzen Keller flämmen. Es scheint mir zu übertrieben. Währenddessen widmete ich mich auf der Baustelle dem Auflegen und Vormontieren der Staubsaugeranlage.

Birgit hingegen begann bereits mit dem Räumen des Kellers und dem Aufkehren der einzelnen Räume. Ganz schön staubige Angelegenheit. Sie konnte sich scheinbar schon mit dem Gedanken des Flämmens anfreunden. Mir grauste noch davor. Ein Lokalaugenschein von Gerald konnte mich auch noch nicht für die Sache begeistern, aber er war sehr bemüht, mir die Wichtigkeit dieser Arbeit erneut vor Augen zu führen. Nun ja, im Fitnessraum wollte ich es sowieso machen. Schließlich meinte er, dass wir am Montag, besser am Dienstag, um 03:00 Uhr damit fertig sein würden. Die Räume ließen sich gut flämmen.

Nach 4 Stunden Arbeit machten wir um 21:00 Uhr Schluss und wussten nun, dass Birgit morgen in 4 Räumen den Voranstrich machen würde. Technikraum, Werkstatt und Lagerraum würden vorläufig nicht geflämmt werden. Wir wollten uns auf die eventuell höherwertigen Kellerräume beschränken.

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